Unter parenteraler Ernährung (pE) versteht man die Nahrungszufuhr unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes. Alle Nährstoffe, die benötigt werden, liegen in zerkleinerter Form als Infusionslösung vor. Diese Therapie wurde bis vor kurzem nur in Klinken angewendet. Die parenterale Ernährungstherapie kann heute aber, unter den richtigen Rahmenbedingungen, auch zu Hause durchgeführt werden. Allerdings ist sie sehr anspruchsvoll. Nur sehr gut ausgebildetes Fachpersonal und ein gut aufeinander abgestimmtes Behandlungsteam können sicherstellen, dass die Ernährungstherapie zu Hause sicher und patientenorientiert ablaufen kann.
Mediq Deutschland bietet kompetente und intensive Beratung, Schulungen und organisatorische Dienstleistungen an, um diese Versorgung zu Hause oder in einer Pflegeeinrichtung, für die Patienten zu ermöglichen. Eine ausführliche Beschreibung unserer Leistungen finden Sie unter der Rubrik Leistungsspektrum.
Unser Prinzip "enteral vor parenteral" sagt aus, dass man den physiologischen Weg (also die Nahrungszufuhr über den Magen-Darm-Trakt) immer bevorzugen soll. Sollte dies aber nicht möglich sein, kann die Verabreichung von nährstoffhaltigen Infusionen dazu eingesetzt werden den Ernährungszustand, zu stabilisieren oder eine Mangelernährung zu verhindern.
Je nach Indikation kann die parenterale Ernährung kurzfristig oder langfristig nötig sein. Sie kann auch parallel zu der normalen Nahrungsaufnahme und enteralen Ernährung (Sonden- oder Trinknahrung) unterstützend angewandt werden.
Bei der parenteralen Ernährung werden die benötigten Nährstoffe (Kohlenhydrate, Proteine, Fette, Vitamine und Spurenelemente) meist über einen zentralvenösen Zugang, als Infusion, direkt in den Blutkreislauf beförtdert. Sie sind bereits aufgespalten und stehen dem Körper sofort zur Verwertung zur Verfügung. Es gibt verschiedene Kathetersysteme, die hierzu genutzt werden können, z. B. einen Port.
Infusionen zur Ernährung liegen als Standardbeutel (vorgefertigte Beutel der Industrie) vor. In vielen Fällen ist es aber ratsam, die Infusionslösung auf die individuellen Bedürfnisse anzupassen. Dann spricht man von sogenannten Compounding-Lösungen.
Mit diesen ist es möglich, eine optimal an den Patienten angepasste Infusionslösung herzustellen und damit die Ernährungstherapie bestmöglich auf die krankheitsbedingte Situation des Patienten anzupassen.