Die Trachealkanüle verbleibt im Tracheostoma und sorgt für den sicheren Luftweg zur Lunge. Verschiedene Aufsätze können eingesetzt werden, z.B. die künstliche Nase oder ein Sprechaufsatz. Außerdem sind Trachealkanülen immer nahezu gleich geformt: Der sogenannte Schaft weist eine Biegung auf (Halbbogenform). Der Konnektor ist genormt, damit alle verfügbaren Hilfsmittel uneingeschränkt eingesetzt werden können.
Die Trachealkanüle wird regelmäßig gewechselt. Das Wechselintervall ist abhängig von verschiedenen Faktoren, wie z. B. Art der Kanüle, vorliegende Infektionen, Sekretproduktion und –beschaffenheit. Empfohlen wird ein Wechsel alle sieben Tage bei Kanülen ohne Innenkanüle und ein 14-tägiger Wechsel bei Kanülen mit Innenkanüle.
Spezielle Reinigungsmittel zum Säubern von Trachealkanülen sind auf die entsprechenden Materialien abgestimmt. Wir empfehlen Reinigungslösungen auf Enzymbasis (z. B. Edinsonite®). Dann ist meistens keine weitere mechanische Reinigung nötig.
Kunststoffkanülen:
Flexible Kunstoffkanülen:
Silikonkanülen:
Silberkanülen:
Werden heute nur noch selten eingesetzt. Sollten Sie Fragen zum Einsatz von Silberkanülen haben, rufen Sie uns an.
Einteilige Trachealkanülen
Zweiteilige Trachealkanülen
Die Kanüle besteht, wie der Name schon sagt, aus zwei Teilen: Eine Außenkanüle und mindestens eine Innenkanüle (wie ein separater Einsatz). Die Innenkanüle kann einzeln herausgenommen werden, um sie zu reinigen. Das heißt die Außenkanüle verbleibt in der Trachea während die Innenkanüle gereinigt wird.
Wir empfehlen bei einer langfristigen Versorgung immer die Verwendung von zweiteiligen Kanülen -am besten mit 2 Innenkanülen. Dann kann während eine Innenkanüle gereinigt wird, die andere in der Trachealkanüle verbleiben. Bei regelmäßigem Wechsel und Reinigung der Innenkanüle ist die Gefahr einer Verlegung durch Borken oder Sekret deutlich geringer.
Trachealkanülen mit Cuff
Der Cuff ist ein kleiner Ballon am unteren Ende der Trachealkanüle. Er wird in der Regel mit Luft gefüllt, um den Zwischenraum zwischen der Luftröhre (=Trachea) und Kanüle zu verschließen (man nennt dies „blocken“). Bei richtiger Handhabung wird kein schädigender Druck auf die Trachealwand ausgeübt (Niederdruckcuff). Dies ist aber nur gewährleistet, wenn der Cuffdruck (= Druck, der im Cuff vorherrscht) zwischen 18 und 24 mmHg liegt. Deshalb muss dieser in regelmäßigen Abständen überprüft werden, in der Regel mindestens dreimal täglich.
Wenn Kanülen mit Cuff eingesetzt werden, muss das Sekret zumeist abgesaugt werden, weil viele der Betroffenen nicht in der Lage sind, das Sekret vollständig alleine abzuhusten. Es bleibt in der Kanüle oder in den oberen Luftwegen (=Trachea) hängen. Es gibt Messgeräte zur Kontrolle des Niederdruck Cuffs (Cuffdruckmesser).
Wann wird eine Trachealkanüle mit Cuff eingesetzt?
Thermolabile Trachealkanülen
Diese Kanülen haben den Vorteil, dass sie eine gute Stabilität aufweisen (das erleichtert den Trachealkanülenwechsel). Wenn sie im Tracheostoma platziert werden, erwärmt sich das Material durch die Körperwärme und wird weicher.